Mittwoch, 6. Februar 2013

Verdienter Ruhetag in Lantana

CYCLING AGAINST CANCER -MIT DEM RAD VON ORLANDO NACH SAN FRANCISCO


Mi. 06.02.2013                  28. Tag


Nach rund 650 Kilometer am Stück tut ein Ruhetag hier bei Rolf und seiner Familie in Lantana ausgesprochen gut. Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen und durfte auch erstmals wieder in einem richtigen Bett schlafen. Auf die Frage hin, wie ich denn geschlafen hätte, war ich ehrlich - "gewöhnungsbedürftig " war meine Antwort, bin ich es doch nicht mehr gewohnt auf weichem Untergrund zu liegen.



Die Böttgers wohnen in dem Retortenort Lantana - einer kleineren Gemeinde mit ca. 7000 Einwohnern.
Da hier nur ein  Bauträger tätig war, sehen sich -wie das Bild zeigt - die einzelnen Straßenzüge in dieser ruhigen Wohngegend sehr ähnlich.  Rolf sagte mir, dass es hier sehr rigide Vorschriften gibt. So zum Beispiel wird dem Eigentümer vorgeschrieben, welche Grassorte er im Vorgarten zu verwenden hat ! Dafür mäht die Kommune aber auch den Rasen. Ist die Farbe des Zaunes einmal abgeblättert, wird er schriftlich dazu aufgefordert, diesen alsbald zu streichen. Läden gibt es hier nicht - das nächste Einkaufszentrum liegt 10 Minuten entfernt. Nicht zu Fuß - hier in den USA läuft man nicht.

Rolf vor seiner Garage - rechts daneben das Zelt, welches ich bei warmen + 23 Grad zum Trocknen aufgestellt habe.  Ab morgen wird dieses Zelt wieder mein ständiger Begleiter sein.

                                  Die Front mit Stein verkleidet - ansonster solider Holzbaustil.
                                  Geräumige Zimmer und gehobene Ausstattung erlauben hohen Wohnkomfort

Den heutigen Tag nutze ich um alles wieder auf Vordermann zu bringen, denn ab morgen wird es ernst.

Nun - westlich von Dallas - werden die Abstände zwischen den kleinen Orten größer. Die Möglichkeit ins Internet zu gelangen ,  wird zunehmend schwieriger. Die Regionen werden spürbar trockener und das Terrain  im westlichen Texas wird allmählich von nun 200 m   auf  über 1000 m ansteigen. Die Wälder werden allmählich ganz verschwinden; schon seit einigen Tagen sehe ich beispielsweise keine Pinien mehr.

Texas ist nach Alaska der zweitgrößte Bundesstaat - etwa so groß wie Deutschland, Benelux und England zusammen.

Auf Grund dieser Gegebenheiten muss ich nun mehr Lebensmittel und Wasser mit mir führen.
Hinzu kommt das Problem, dass ich in nächster Zeit kaum noch Übernachtungsplätze auf der Liste habe, die das Aufbauen von Zelten erlauben. Die Eigentümer von RV-Plätzen verbieten gerne Zelte, weil sie Angst haben, man könne mit den Heringen die Versorgungsleitungen in der Erde beschädigen.
Das bedeutet, ich muss aufd das Entgegenkommen der Manager hoffen. Evtl. bleibt mir nur noch, das Zelt auf einem der wenigen Picknickplätze unterwegs aufzustellen. Aufgrund der Weidewirtschaft ist Texas ein weitgehend eingezäuntes Land. "Private Property" wird groß geschrieben.  Man darf gespannt sein.

Flexibilität ist angesagt. Auf Grund der neuen Ausgangslage habe ich nun meine Fahrtroute in Texas spontan um 30 - 50 Kilometer nach Süden verlegt.
Rolf bringt mich morgen raus aus dem städtischen Bereich und ich werde zunächst den Richardson State Park bei Jacksboro über den Highway 199 ansteuern.
Weiter führt mich meine modifizierte Route über Graham,  dann immer auf dem Highway 380  über Haskell,
Post,  Brownfield nach Lovington in New Mexico.

Also - bitte nicht glauben, mir sei etwas zugestoßen, wenn nun nicht täglich ein neuer Post erscheint.