Dienstag, 29. Januar 2013

Sturmtage sind Ruhetage - Tornadowarnung

CYCLING AGAINST CANCER - MIT DEM RAD VON ORLANDO NACH SAN FRANCISCO

Di. 29.01.2013       20. Tag

Die Wetterprognosen stimmen  - das Wetter verschlechtert sich im Laufe des Vormittags. Die Winde frischen auf. Noch sitze ich bei +17 Grad in kurzen Hosen im Freien vor dem Zelt und schreibe meine Posts.
Danke Bernd und Conny  für eure gute Beobachtungsgabe - habe sofort die weiße Folie unter dem Zelt verschwinden lassen, bevor der Regen kommt.



Ich habe mir gestern trotz der Dunkelheit einen schönen Rasenplatz mit Kanadabank im Wald ausgesucht.
Gegenüber - nur wenige Schritte entfernt - ist das Sanitärgebäude. Alles sehr sauber und gepflegt.
Anscheinend bin ich in diesem Bereich hier der einzige Camper zu dieser Zeit. Nun werde ich heute die Zeit nutzen und zunächst mal meine Wäsche waschen. Später möchte ich noch an den unweit gelegenen See, wenn es das Wetter zulässt.  So wie es aussieht, kekommen wir heute und morgen Sturm bis 70 km/h.
An Radfahren ist dann erst wieder ab Donnerstag zu denken. Auch recht.
Da ich nun Internet hier auf dem Platz habe, werde ich bei Gelegenheit mal Mails beantworten und evtl. noch einige Gedanken bzgl. Ernährung, Gesundheit und Einkaufen posten.

                                           ... ruck-zuck - auch ohne Waschmaschine

13:45 Uhr Central-Time:

Ein Ranger des State Parks überbringt mir gerade Unwetterwarnung  mit Gefahr von Tornados. Eine Kaltfront wird für den Nachmittag und den späten Abend erwartet. Ich soll ggf. den gegenüberliegenden Waschraum - ein Steingebäude - aufsuchen. Ich verfolge das Wettergeschehen über www.weather.com.
Danach ist an eine Weiterfahrt erst am Donnerstag zu denken. Im Nachhinein war es wohl richtig, gestern 190 Km zu fahren, um hier den Durchzug der Front abzuwarten. 

 18:00 Uhr: 

Verlasse aus Siherheitsgründen das Zelt. Es hat begonnen zu regnen und ein Gewitter ist im Anmarsh.
Der Wind verstärkt sich. Es besteht laut Unwetterzentrale ein hohes Tornado-Risikoder Stufe 6  für unseren Raum.
Deshalb begebe ih mich gegenüber in die Laundry. Hier ist es warm; ich habe zudem einen Tisch und eine Bank. Notfalls bleibe ich die Nacht über hier. 
Für Januar ist eine solche Wetterlage nichts Besonderes. In den Vergangenen Tagen sind extrem warme und feuchte Luftmassen vom Golf nach Norden verfrachtet worden. Da sich gleichzeitig der Jetstream mit kalter Luft in einer Art großen Schlaufe weiter nach Süden ausdehnt, entsteht beim Aufeinandertreffen dieser beiden Luftmassen ein Frontensystem. In dessen Bereich sind Starkwinde, Tornados und heftiger Regen möglich. Hoffen wir das Beste. 

02:00 Uhr früh: 

 Zwischen 20:00 Uhr und 01:00 Uhr ziehen drei Gewitterstaffen über den State Park. Zeitweise ist der Wind heftig - aber das Tunnelzelt hält den Böen stand. Am späten Abend kommt eigens wegen mir nochmals der hier im Park wohnende Ranger vorbei und gibt mir seine private Telefonnummer, falls ich Hilfe bräuchte.
Um 01:30 Uhr verlasse ich die Laundry des Gebäudes und begebe mich ins Zelt. 

07:30 Uhr früh:

Hatte wenig Schlaf. In der zweiten Nachthälfte setzt Starkregen ohne Wind ein. Im Zelt bleibt es trocken.
Es ist bedeckt und die Luft hat nun nach Durchzug der Kaltfront merklich abgekühlt. 
Der erste US-Sturm is gone.