Montag, 15. April 2013

Die Golden Gate - eine Brücke mit Symbolkraft


Sonntag, 14. April - Noontime

Als vor dreieinhalb Jahren jede Treppenstufe zur Herausforderung wurde, das Nasenbluten nicht mehr aufhörte und Bluttransfusionen
notwendig waren, setzte ich mir zum Ziel, bis zum kommenden Sommer wieder halbwegs fit zu werden.
Inzwischen sind seitdem drei Jahre vergangen und nun  ist mir sogar das Spagat von der Intensivstation über die amerikanischen Highways bis hierher nach San Francisco gelungen.

 Es ist 12 Uhr Mittag -wie geplant stehe ich mitten auf  der  Golden Gate Bridge und schaue hinüber auf die Skyline von San Francisco. Ich blicke aber auch zurück auf  eine "amazing tour",  auf 97 erlebnis- und erfahrungsreiche Tage cross America. In diesen vielen Wochen haben mir auch die zahlreichen Mails meiner  Familie, meiner Freunde, meiner Bekannten und die der unbekannten Besucher meiner Homepage immer wieder die Kraft gegeben,  tagtäglich aufs Neue gegen Westen aufzubrechen. Mit der Durchquerung der USA und dem Erreichen der Golden Gate Bridge habe ich an mir feststellen können, dass es trotz  Waldenström und einer Chemo möglich sein kann, seine frühere Leistungsfähigkeit wieder zu erlangen.
 Entscheidend ist allerdings nicht, das Extreme zu suchen und stets das Maximale erreichen zu wollen - entscheidend ist, dass du dir Ziele setzt und versuchst, diese Vorhaben auch umzusetzen.

 Wenn ich mich nun  hier 60 Meter über der Bay umschaue, sehe ich nirgendwo Herrn Waldenström, der mit mir vor drei Monaten in die USA eingereist ist. Zu keiner Zeit konnte er mir während der Cycling-Tour auch nur annähernd folgen. Das macht Mut und doch ist mir bewusst,  dass, wenn ich übermorgen den Flieger nach Hause besteige,  auch Waldenström wieder im Flugzeug sitzen wird. Obwohl ich ihn derzeit weder sehen noch spüren kann, so wird er mich doch  auch in Zukunft weiter auf meinem Weg  begleiten. 


Als ich vor ziemlich genau sieben Jahren das erste Mal hier auf der Brücke stand, war Waldenström für mich eine unbekannte dunkle Gestalt, die ich nicht fassen, nicht einordnen konnte und die mir enorme Angst machte.  Inzwischen habe ich jedoch verstanden, mit dieser enormen Herausforderung umzugehen.

Nun bin ich nach  6.230 Kilometern am Ende meiner letzten Eintragung angelangt und bedanke mich bei den vielen Besuchern meines Blogs, die mich über die Tage und Wochen hinweg  auf meiner Tour                 

                                      "CYCLING - AGAINST - CANCER"
                                                                       
                                                                   begleitet haben.