CYCLING AGAINST CANCER - MIT DEM RAD VON ORLANDO NACH SAN FRANCISCO
SEE YOU: SUNDAY, 14. APRIL NOONTIME - MIDDLE OF GOLDEN GATE BRIDGE
Mo. 08.04.2013 89. Tag
Ruhetag am Sunset State Beach nahe Watsonville
Vor wenigen Tage hatte ich erstmals einen anderen Radfahrer gennengelernt, der ebenfalls für längere Zeit auf Tour ist.
Das ist Roman, der im westlichen Teil Frankreichs zu Hause ist. Auch er hat schon viele Strampelkilometer in den Beinen. Nachdem er etwa 5000 Kilometer auf beiden Hauptinseln in Neuseeland unterwegs war, fuhr er anschließend die australische Ostküste hoch. Dort verdiente er sich auch etwas Geld bei Erntearbeiten. Jetzt führt ihn seine weitere Reise hier entlang an der amerikanischen Westküste von Los Angeles hinauf bis nach Seattle. Anschließend möchte er Kanada in Ostrichtung durchqueren und Ende August nach Portugal fliegen.
Nachdem ich ihm unterwegs den Tipp mit dem Veterans-Park in Monterey gegeben hatte, trafen wir uns gestern auch hier im Sunset State Beach Campground wieder.
Auch hier stellen wir beide die Zelte nebeneinander im "Hike&Bike" Bereich auf.
In der vergangenen Nacht nimmt der Wind urplötzlich stark zu. Kurzfristig fallen ein paar Regentropfen und dann herrscht wenig später absolute Windstille.
Nach Mitternacht jedoch rauschen die gut 20 Meter hohen Pinien mächtig im Wind, obwohl sich der C-Platz windgeschützt hinter der hohen Sanddüne befindet.
Unsere beiden Zelte stehen ausgesprochen windgeschützt. Lediglich Roman steht während des Sturmes gegen zwei Uhr in der Nacht vor seinem Zelt und schaut skeptisch nach oben.
Er hatte sein Zelt direkt unter dieser hohen Pinie aufgestellt und bezweifelt, ob die Äste den Windböen standhalten werden.
Was war passiert ?
Kurz zuvor hatte es einen Schlag gelassen und ein riesiger, großer Ast einer anderen Pinie war mit großem Getöse auf dem Waldboden aufgeschlagen - nicht weit entfernt vom nächsten Camper.
Abstand zu uns - rund 50 Meter
Ob Roman danach noch gut schlafen konnte, darf bezweifelt werden. Wäre gleiches an seiner Pinie geschehen, hätte das wohl einen erheblichen Kollateralschaden auf französischer Seite zur Folge gehabt.
In dieser ungemütlichen Nacht lernte ein anderes Zelt das Fliegen und landete etwa 100 Meter weiter unsanft vor dem Sanitärgebäude. Grund: Im lockeren Sandboden der Düne halten die Zeltnägel dem Wind nicht stand. Andere Camper verbrachten daraufhin die weiteren Nachtstunden im Wagen.
Am Morgen ist der Spuk vorbei. Die Sonne scheint vom blauen Himmel, als sei nichts gewesen.
Unsere Zelte haben dem Wind ohne Schaden zu nehmen getrotzt.
Doch am Nachmittag - ich sitze gerade auf der Kanadabank vor dem Zelt in der Sonne - höre ich plötzlich ein Geräusch, das wenig Freude bereitet.
Dann sehe ich die Bescherung: Das hintere Alu-Gestänge war an einer Stelle ausgebrochen und das spitze Ende der gebrochenen Alu-Stange hatte unmittelbar danach den Führungskanal für das Gestänge auf einer Länge von fast einem Meter aufgeschlitzt.
Das ist Übel. Da heute nur wenig Wind herrscht, führe ich dieses Desaster eindeutig auf Materialermüdung zurück. Und das nach so kurzer Zeit ! Hatte ich das Zelt doch erst im November
gekauft.
Die Herstellerfirma "Tatonka" hatte dankenswerter Weise dem Zelt eine Reparaturhülse aus Alu beigelegt, so dass ich nun hoffe, dass ich diese letzte Woche mit diesem Schaden noch halbwegs über die Runden kommen werde. Zweimal muss ich das Zelt noch aufstellen - in New Brighton und dann am Half Moon Beach. Nun kann ich nur noch hoffen, dass kein weiterer Sturm in dieser Woche folgt.